Yogische Vollatmung, die tief wirkende Aufwärmpraxis

Die yogische Vollatmung, auch bekannt als “Dirgha Pranayama” oder “Tiefenatmung”, bildet die Grundlage vieler Pranayama-Techniken im Yoga. Sie bezieht sich auf eine vollständige und bewusste Atmung, bei der alle drei Bereiche der Lunge genutzt werden: das Zwerchfell, die Zwischenrippenmuskeln und der Brustkorb.

Die yogische Vollatmung wird in mehreren Schritten praktiziert:

  1. Bauchatmung

    Beginne, indem du dich auf deinen Bauch konzentrierst. Atme tief ein und lasse deinen Bauch dabei nach außen und nach oben ausdehnen. Spüre, wie sich das Zwerchfell nach unten bewegt und die Lunge mit Luft füllt.

  2. Rippenatmung

    Nach der Bauchatmung führst du die Atmung in die Zwischenrippenmuskeln. Lasse deine Rippen seitlich ausdehnen, während du weiterhin einatmest. Spüre, wie sich die seitlichen Bereiche deiner Lunge mit Luft füllen.

  3. Brustatmung

    Anschließend erweitere deine Atmung bis in den Brustkorb. Lasse deine Brust sich nach vorne und oben ausdehnen, während du weiterhin einatmest. Spüre, wie sich der obere Teil deiner Lunge mit Luft füllt.

  4. Ausatmung

    Führe eine sanfte und vollständige Ausatmung durch, indem du den Atem aus deinem Brustkorb, deinen Zwischenrippenmuskeln und deinem Bauch herausfließen lässt. Lasse die Luft vollständig aus deinem Körper strömen.

Wiederhole diese Schritte, indem du in einem fließenden Rhythmus ein- und ausatmest. Achte darauf, dass die Atmung ruhig, gleichmäßig und entspannt erfolgt.

Die yogische Vollatmung hat mehrere Vorteile:

  1. Vorbereitung der Muskeln, Sehnen und Bänder sowie der Organe für die Yogapraxis

    Mit jedem Atemzug weitet und entspannen sich Muskeln, Sehnen und Bänder vom Ansatz an bis in die Weite und Länge. Zudem werden die Organe sanft mit massiert.

  2. Verbesserte Sauerstoffversorgung

    Durch die Nutzung der gesamten Lungenkapazität wird die Sauerstoffversorgung verbessert. Dies kann zu einem gesteigerten Energielevel, einer besseren Konzentration und einer allgemeinen Vitalitätssteigerung führen.

  3. Stressabbau

    Die bewusste und tiefe Atmung aktiviert den parasympathischen Teil des Nervensystems, der mit Entspannung und Stressabbau in Verbindung gebracht wird. Dies kann helfen, Stress und Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

  4. Entgiftung

    Durch die tiefere Atmung wird der Körper angeregt, mehr Kohlendioxid auszuscheiden und frischen Sauerstoff aufzunehmen. Dies kann den Reinigungsprozess im Körper unterstützen und helfen, Giftstoffe loszuwerden.

Die yogische Vollatmung kann alleine praktiziert oder als Vorbereitung für fortgeschrittenere Pranayama-Techniken verwendet werden. Es ist ratsam, die Technik unter Anleitung eines qualifizierten Yoga-Lehrers zu erlernen, um die korrekte Ausführung und maximale Vorteile zu gewährleisten.

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